Mit Hilfe der Sonne wird der Kindergarten zum Stromselbstversorger


In der Verbandsgemeinde Daun will man „in einer gesunden Welt zuhause sein“. So war es vor kurzem einem SWR-Fernsehbericht zu entnehmen. Ich denke, dass wir auch in Bornheim „in einer gesunden Welt zuhause sein“ wollen.

Immense Beiträge zur Minderung von gesundheitsschädlichen Luftschadstoffen kann der Ausbau der Nutzung der Sonnenenergie nicht nur weltweit, sondern auch bei uns in Bornheim leisten. Allein die Belegung der geeigneten Bornheimer Dächer würde auf Jahresbasis mehr Solarstrom erzeugen als Strom in Bornheim verbraucht wird. Dies wäre Klimaschutz, Gesundheitsschutz, mehr Energieunabhängigkeit und, da mit der Investition in die Sonnenenergie Geld verdient wird, auch die Stärkung von Einkommen und Wirtschaftskraft.

Montage der Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Nordwest-Anbaus des Kindergartens

Diese Überlegungen waren für den Gemeinderat ein Grund, jetzt auch das Dach des neuen Anbaus des Kindergartens mit einer Fotovoltaikanlage zur solaren Stromerzeugung belegen zu lassen. Mit einer Leistung von ca. 10 Kilowattpeak (Invest ca. 12.000 €) werden hier jetzt zusätzlich ca. 10.000 Kilowattstunden Solarstrom jährlich erzeugt, und zwar vollkommen emissionsfrei.

Bisher sind schon 2 Fotovoltaikanlagen mit insgesamt 8.3 kWp in Betrieb. Diese erzeugten in 2018 9.120 kWh Solarstrom. Davon wurden ca. 6.000 kWh – das sind 66% - im Kindergarten direkt verbraucht. Sie verringerten damit den Strombezug und damit die Stromrechnung um 6.000 kWh. In das Netz eingespeist wurden 3.008 kWh Überschussstrom, der von den Pfalzwerken mit der Einspeisevergütung bezahlt wird.

Das heißt: Der Kindergarten einschließlich des Pfarrhauses mit seiner Schulkindbetreuung verbrauchte in 2018 22.251 kWh Strom. 6.000 kWh bzw. 27% des Stromverbrauchs konnten direkt solar genutzt werden. Der Strombezug lag bei nur 16.251 kWh (=73% des Stromverbrauchs). Die zusätzlichen 10.000 kWh aus der neuen Anlage werden den Strombezug weiter reduzieren und damit auch die Stromrechnung. Denn auf dem Ostdach wird der Solarstrom vor allem morgens bis mittags erzeugt. Das sind die Zeiten des höchsten Stromverbrauchs im Kindergarten.

Bilanziell stehen künftig einem Jahresstromverbrauch von ca. 22.000 kWh eine solare Stromerzeugung von ca. 18.000 kWh gegenüber. D.h. bilanziell werden künftig 82% des Kindergartenstromverbrauchs emissionsfrei erzeugt. Nur 4.000 kWh sind Strombezug aus dem Netz und damit mit Treibhausgasemissionen belastet. Die Klimagasemissionen des Kindergartens aus dem Stromverbrauch liegen damit künftig nur bei 1.9 Tonnen statt bei 10.4 Tonnen CO2 ohne Fotovoltaik (Deutscher Strommix 2018: Emission von 474 g CO2 pro kWh). Das ist ein relevanter Beitrag für den Klima- und Gesundheitsschutz!

Durch die Umstellung der Beleuchtung im Altkindergarten auf LED sowie den Einbau von Präsenzmeldern dürften sich durchaus noch 4.000 kWh jährlich an Stromverbrauch einsparen lassen. Dann wäre der Kindergarten inclusive Pfarrhaus beim Stromverbrauch CO2-neutral. Ein Ziel, das es jetzt nach der PV-Installation zügig umzusetzen gilt.

Danke an die Firma MAP Solar aus Landau. Sie hat zügig geliefert und gebaut. Insoweit kann die Sonne in 2019 noch ordentlich genutzt werden.

Insgesamt waren nach Auskunft der Pfalzwerke Netz AG zum Stand Ende 2018 in Bornheim ca. 120 Fotovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von etwas über 1.3 Megawattpeak installiert. Diese erzeugten ca. 1.3 Millionen Kilowattstunden Solarstrom. Das sind gut 50% des Haushaltsstromverbrauchs in Bornheim. Unsere Dächer, auch im Gewerbegebiet, haben noch großes Potenzial. Wir sollten es nutzen, um künftig „in einer gesunden Welt zuhause zu sein“, zumal man mit solarer Stromerzeugung Geld verdient.