Lesetipp 37 2019


Platonow erwacht in einem Krankenhaus. Er kann sich an nichts erinnern. Weder die Umstände seiner Erkrankung, noch seinen Aufenthalt oder das aktuelle Datum werden ihm genannt. Der behandelnde Arzt, Geiger, sagt ihm, er müsse sich selbst erinnern und gibt ihm ein Heft, um alles aufzuschreiben.

Nach und nach füllt Innokenti Platonow das Tagebuch mit Erinnerungen an seine Kindheit im zaristischen Sankt Petersburg, an die Revolution und die furchtbare Zeit im Gulag. Er schreibt alles auf, was geschieht und alles, woran er sich erinnert. Dabei stellt er fest, dass seine Medikamente aus dem Jahr 1999 sind, er sich aber an eine Kindheit im Zarenreich erinnert.

Ein traumwandlerischer Roman, der die wechselhafte Geschichte Russlands aus dem Blickwinkel eines Menschen, der sich keine Verurteilung erlaubt.

aufbau Verlag