Lesetipp 46 2020


Zwanzig Minuten dauerte die Vergewaltigung, für die Alexandre Farel beschuldigt wird. Diese zwanzig Minuten könnten doch unmöglich das ganze Leben dieses intelligenten, strebsamen, erfolgreichen jungen Mannes aus gutem Hause zerstören.

Alexandre Farel, Sohn zweier bekannter Journalisten ist ein hochintelligenter, aber auch sehr sensibler junger Mann, eher introvertiert. Student in Stanford, ist er zu Besuch in Paris als es zu dem Zusammentreffen mit Mila Wizman kommt.

Karine Tuil entfaltet ein ganzes gesellschaftliches Panorama der privilegierten französischen Elite bis hin zu den Rissen in der Farel‘schen Fassade. Am Ende beschreibt sie beinahe minutiös den Prozess gegen Alexandre Farel vor dem Hintergrund von #metoo.

Unter anderem verarbeitet die Autorin in ihrem Roman den Fall des Studenten Brock Turner, der 2016 große Diskussionen auslöste.

Ullstein