Ein neues Jahr beginnt…


2021 war ein weiteres Jahr, welches durch die Corona-Pandemie geprägt war. Auch wenn zwischendurch vereinzelt die Hoffnung bestand, es könne im Jahresverlauf alles wieder so werden, wie es vorher war, wurden wir schnell vom Gegenteil ernüchtert.

So fielen in allen Gemeinden nicht nur zahlreiche Vereins-, Kultur- und Sportveranstaltungen aus, sondern auch die Neujahrsempfänge, Kerwe bzw. Jahrmarkt, Weihnachtsmärkte und einiges mehr. Das erschwert vielen Vereinen und Organisationen die Arbeit zusätzlich und erfordert künftig noch mehr Kraft, das Leben in die Vereinsarbeit zurückzubringen. Für dieses ehrenamtliche Engagement gilt es Dank und Anerkennung zu sagen.

Auch die Ratsarbeit in unseren Gemeinden war durch Corona zeitweise nur unter erschwerten Bedingungen möglich und auf die Verwaltung kam für die Umsetzung der verschiedenen und sich immer wieder ändernden Regelungen eine nicht unerheblich zusätzliche Arbeit zu. Eine Ratssitzung in Form einer Videokonferenz war vor der Pandemie unvorstellbar. Dennoch erwies sich dieses Format durchaus als praktikabel – zumindest in dieser Notlage. So konnten die Räte und Ausschüsse die Verbandsgemeinde mit ihren Entscheidungen weiter gezielt nach vorne bringen. Für dieses ehrenamtliche Engagement sage ich ebenfalls ein großes Dankeschön. Auch die überaus gute und harmonische Zusammenarbeit mit den Beigeordneten Marietta Heid-Gensheimer und Pia Werling sei hierbei erwähnt und dafür gedankt.

Neben der „Alltagsarbeit“ konnten einige Projekte auf den Weg gebracht werden, welche die Infrastruktur in unserer Verbandsgemeinde zukunftsfähig sichert bzw. sinnvoll ergänzt und optimiert. Im Fokus lagen wieder einmal unsere Bildungseinrichtungen in der Verbandsgemeinde:


PV-Anlage mit Stromspeicher für die Grundschule Essingen

Mit dieser Maßnahme, welche primär die Deckung des Eigenverbrauchs von Strom in der Grundschule zum Ziel hat, sparen wir nicht nur jede Menge CO2 jährlich ein, sondern angesichts der steigenden Strompreise auch jede Menge Geld.

Die Module mit einer Leistung von 51,5 kWp in Kombination mit einem Stromspeicher mit einer Kapazität von 14.000 Wh sorgten im eher sonnenarmen und dunklen Dezember für eine Autarkiequote von 63 %. Diese Quote wird sich mit zunehmenden Tagen und häufigerem Sonnenschein auf über 90 % steigern können. 81 % des erzeugten Stroms wurden im Dezember selbst in der Grundschule verbraucht.


Neugestaltung des Schulhofs der Grundschule Offenbach

Die Spielgeräte auf dem Schulhof waren zum Großteil erneuerungsbedürftig und die Grünanlagen ebenfalls. Mit einer Zuschussquote von 90 % aus dem Konjunkturprogramm des Bundes fiel dieses Vorhaben finanziell relativ leicht. Die Kosten betragen etwa 200.000 €.


Erweiterung Grundschule Dammheim/Bornheim

Lange vorbei ist das Kapitel, in dem die Stadt Landau in wenig rühmlicher Manier die Grundschule in Dammheim schließen wollte. Nach der ersten Erweiterung vor einigen Jahren erwies sich nun die zusätzliche Erweiterung als dringend notwendig. Die Beteiligung der Verbandsgemeinde an den Kosten in Höhe von 1,8 Mio. € im Verhältnis der Kinderzahl (64 %) entspricht der bereits bei der ersten Erweiterung vereinbarten Quote.


Einbau Lüftungsanlagen Grundschulen Offenbach, Essingen und Hochstadt

Ausschließlich unter dem Aspekt der Sicherung einer optimalen Luftqualität in den Schulsälen entschied der Verbandsgemeinderat, sämtliche Säle der in unserer Trägerschaft stehenden Grundschulen mit Be- und Entlüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung auszustatten. Ausdrücklich kein primärer Aspekt bei dieser Entscheidung war die Verminderung der Virenbelastung in den Räumen. Auch das Aufstellen von problembehafteten dezentralen Raumluftgeräten kam für die Verbandsgemeinde nicht in Frage. Die Verbandsgemeinde investiert in dieses Projekt insgesamt knapp 1 Mio. €. Zuschüsse wurden teilweise bereits bewilligt.


Sanierung Foyer Queichtalhalle

Einige Jahre nach Sanierung der Umkleidekabinen wurde im vergangenen Jahr der zweite Abschnitt im Rahmen der Sanierung der 1981 eingeweihten Sporthalle begonnen: die Sanierung des Foyers mit den Besuchertoiletten. Die veränderten Brandschutzanforderungen erforderten die baulichen Maßnahmen. Gleichzeitig werden die in die Jahre gekommenen Toiletten erneuert und innerhalb des Gebäudeteils verlegt. Dabei wird der energetische Standard des bislang kaum wärmegedämmten Gebäudeteils optimiert und an den Anschluss an das kalte Nahwärmenetz zur CO2-freien Beheizung vorbereitet. Zu den Gesamtkosten in Höhe von 1.25 Mio. € erhalten wir einen Zuschuss in Höhe von 550.000 €.


Hochwasservorsorge

Bislang war unsere Verbandsgemeinde von größeren Unwetterereignissen glücklicherweise verschont. Da wir uns auf dieses Glück nicht ausschließlich verlassen wollten, leiteten wir bereits im Frühjahr, also vor der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal das Verfahren zur Erstellung eines Hochwasserschutzkonzepts für alle Ortsgemeinden ein. Dieses wird im Laufe des Jahres erstellt.


Neubau Rathaus

Die Corona-Pandemie mit teilweise dadurch verursachten Personal- und Lieferengpässen kostete mindestens ein halbes Jahr und verzögerten die Fertigstellung des Rathaus-Neubaus. Im Frühjahr sollte – sofern die Omikron-Variante nicht noch weitere negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und das Handwerk entwickelt – der Umzug in die neuen Räumlichkeiten stattfinden können.

Danach geht es an die Beratungen, was mit dem alten Rathausgebäude geschieht. Im aktuellen Konzept ist ein Abbruch bis auf die Oberkante der Kellerdecke vorgesehen. Der Keller soll als Speicherpotential für das umweltfreundliche kalte Nahwärmenetz zur Verfügung stehen. Eine Herausforderung beim Abbruch ist die Sicherung der Betonreliefs, die als Kunst am Bau zu erhalten sind. Das neue Rathaus wird mittels der auf dem Dach installierten PV-Hybridmodule völlig autark von fossilen Energieträgern beheizt und gekühlt und ist an das Nahwärmenetz angeschlossen.


50 Jahre Verbandsgemeinde

Eigentlich wäre das Jubiläumsjahr bereits 2001 gewesen, weil die förmliche Gründung bereits im September 1971 stattgefunden hatte. Aber bis sich alle Räte und Ausschüsse formiert, die Verwaltung eingerichtet und ein Bürgermeister gewählt war, nahm unsere Verbandsgemeinde erst 1972 so richtige Formen an.

Dieses 50jährige Jubiläum wollen wir bei mehreren Anlässen miteinander feiern und an die Gründung sowie der Geschichte erinnern. Dies erfolgt fundiert in einer Ausstellung, deren Eröffnung stattfinden wird, sobald sich die pandemische Lage etwas entspannt.

Zu Beginn wurde bereits ein Dubbeschoppenglas mit dem seit einiger Zeit verwendeten neuen VG-Logo herausgegeben. Neben dem Storch zeigt das Logo vier farbige Quadrate, welche für die Ortsgemeinden stehen, mit der Queich im Zentrum. Auf den Aufdruck 50 Jahre wurde absichtlich verzichtet, damit das Schoppenglas auch in einigen Jahren noch aktuell ist. Das Glas ist zum Preis von 4 € (für das 0,25 l-Glas 3 €) käuflich zu erwerben.

Als erste Veranstaltung wird ein Bürgerfest aus Anlass der Einweihung des neuen Rathauses rund um das neue Gebäude stattfinden. Der Termin wird in Abhängigkeit der pandemischen Lage noch festgelegt.

Außer einem VG-Boule-Turnier, einer Baumpflanz-Aktion, einer Konzert-Reihe im Innenhof des Rathauses wird es am 10. Juli ein VG-Lauf von Hochstadt über Essingen, Bornheim nach Offenbach geben.

Weitere Information folgen…


Finanzen entwickeln sich prächtig

Stabile Finanzzahlen in allen Ortsgemeinden, vor allem eine enorme Steigerung in Bornheim (+65 %) sorgen dafür, dass die Verbandsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße mittlerweile die Führungsrolle übernommen hat. Die äußerst guten Umlagegrundlagen (+5,3 Mio. auf 26,1 Mio. €) erlauben die Senkung der Verbandsgemeindeumlage um vier auf 28 Prozent, ohne den Haushaltsüberschuss zu gefährden (+520.020 €). Das entlastet die Ortsgemeinden und sichert dennoch die Handlungsfähigkeit der Verbandsgemeinde.

Die Corona-Pandemie hatte auf unsere Finanzkraft bislang keine bedeutenden negativen Auswirkungen.


In der Hoffnung, dass dies so bleibt und dass sich die Corona-Infektionslage möglichst bald bessert bzw. geeignete Medikamente gegen die Erkrankung ihre Zulassung erhalten, wünsche ich Ihnen für das neue Jahr alles erdenklich Gute, Gesundheit, Glück und ein gutes Miteinander.


Ihr

Axel Wassyl

Bürgermeister