„The Fellowship of the New Life“ war eine britische Organisation des 19. Jahrhunderts. Ihre Mitglieder wollten die Gesellschaft erneuern, indem sie selbst neue Lebens- und Liebesformen vorlebten. Die Autoren Addington und Ellis verfassten wirklich das erste medizinische Sachbuch über Homosexualität, Tom Crewe hat allerdings die Handlung etwas vorverlegt, in die Zeit, als Oscar Wilde wegen seiner Homosexualität verurteilt wurde. Soweit zu den historischen Vorbildern des Buches.
John Addington ist verheiratet mit Catherine, sie haben drei Töchter und John ist homosexuell, lebt das zunächst gar nicht, dann heimlich und schließlich mit Wissen seiner Frau aus, die es zwar duldet, aber sehr darunter leidet. Henry Ellis heiratet Edith, mit der er nicht zusammenlebt. Er hat Medizin studiert und ist sehr interessiert an Sexualität in all ihren Formen. Zusammen wollen sie ein Buch schreiben über Inversion (Homosexualität) und die Ungerechtigkeit der staatlichen Repressionen.
Der Roman zeigt nicht nur die Engstirnigkeit der viktorianischen Gesellschaft sondern er beleuchtet auch die Problematik der unterschiedlichen Ansichten der Betroffenen und wie weit jede und jeder zu gehen bereit ist.
(Gabriele Rilling)