Viele kennen Mark Twains „Abenteuer des Huckleberry Finn“, selbst wer es nicht gelesen hat. Die Abenteuer des Halbwaisen Huck in den Südstaaten der USA Mitte des 19. Jahrhunderts. Er haut ab, um seinem gewalttätigen Vater zu entkommen, zusammen mit dem Sklaven Jim, der verkauft werden soll, weg von seiner Frau und seiner Tochter. Erzählt wird die Geschichte von Huck selbst.
Everett dreht die Perspektive um und lässt das Geschehen von Jim erzählen. Der eigentlich James heißt, als Sklave aber von seinen Besitzern Jim gerufen wird. Aus der Sicht James‘ wird aus den Abenteuer ein Spiel der Identitäten, manchmal auf Leben und Tod.
Und doch geht Everett der Humor nicht verloren, wenn auch manches Mal der Galgenhumor.
Eine entscheidende Rolle kommt dabei der Sprache zu. Jim überlistet die Weißen, indem er im Sklavenkauderwelsch spricht, und die halten den gebildeten James in ihrer ignoranten Arroganz tatsächlich für so dumm wie sie selbst sind.
(Gabriele Rilling)