
„Einer aktuellen Schätzung des Children's Hospital of Philadephia Research Institute zufolge befinden sich zurzeit 393 Millionen Schusswaffen im Besitz amerikanischer Staatsbürger - mehr als eine Waffe pro Mann, Frau und Kind im Land. Jahr für Jahr kommen annähernd vierzigtausend Amerikaner durch Schussverletzungen ums Leben, ungefähr genauso viel wie bei Autounfällen auf amerikanischen Straßen. Von diesen vierzigtausend Todesopfern durch Schussverletzungen sind über die Hälfte Selbstmörder, die wiederum die Hälfte aller Selbstmorde pro Jahr ausmachen.Zählt man die mit Schusswaffen verübten Morde sowie die durch Schusswaffengebrauch seitens der Polizei getöteten Personen hinzu, kommt man auf täglich durchschnittlich mehr als einhundert Amerikaner, die Kugeln zum Opfer fallen“.
So beginnt das 3. Kapitel des Buches, Ein erschütternder Essay des kürzlich verstorbenen amerikanischen Autors Paul Auster. Zwischen den Kapiteln finden sich Bilder des Fotografen Spencer Ostrander von Orten bekannter Massaker.
Auster geht in seinem Text sowohl auf die historischen Hintergründe als auch auf individuelle Befindlichkeiten ein.
Seine Schlussfolgerung: „Wenn zu viele Böse mit Schusswaffen das Problem sind, wäre es nicht klüger, ihnen diese Waffen abzunehmen, statt die sogenannten Guten, die in vielen, wenn nicht den meisten Fällen so gut gar nicht sind, auch noch zu bewaffnen - wäre das nicht die Lösung des Problems?“
(Gabriele Rilling)