Wiesenbewässerung - UNESCO-Urkunden-Übergabe


Ein außergewöhnliches Ereignis fand am 29. April in der Ottersheimer Oldtimerscheune statt, das viele Menschen aus Nah und Fern sowie Prominenz aus dem In- und Ausland nach Ottersheim lockte: Die offizielle Übergabe der Urkunde der UNESCO, mit der die Traditionelle Bewässerung zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit ernannt wird.

Festgäste lauschen interessiert den Vorträgen

Friederike Hansell vom Auswärtigen Amt in Berlin, Beauftragte der Kultusministerkonferenz für das UNESCO-Welterbe, übergab die Ernennungsurkunde an Innenminister Michael Ebling sowie an Gerald Job und Pirmin Hilsendegen von der Interessengemeinschaft Queichwiesen, bei der die Trägerschaft für dieses Kulturerbe liegt. Sie hob den unermüdlichen Einsatz der vielen Menschen hervor, die diese Kulturtechnik bis heute am Leben gehalten haben. Die Wiesenbewässerung sei ein gutes Beispiel für den nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser und somit ein Beitrag für die gesamte Menschheit.

Innenminister Michael Ebling betonte, dass neben historischen Schätzen aus Stein, Gold und Pergament auch Traditionen und Kulturtechniken wertvoller Bestandteil unseres kulturellen Erbes sind. Das Land Rheinland-Pfalz sei stolz auf sein Immaterielles Erbe und unterstütze gerne die Bemühungen zu dessen Erhaltung.

Für Landrat Dr. Fritz Brechtel, der sein Grußwort auch im Namen des ebenfalls anwesenden Landrates Dietmar Seefeldt sprach, steht die Queichwiesenbewässerung für eine rentable landwirtschaftliche Nutzung der Wiesen, den Erhalt eines äußerst artenreichen Lebensraums, für Klimaschutz, da die Wiesenböden besonders viel Kohlenstoffdioxid speichern, für die Speicherung von Wasser und letztlich für eine attraktive Naturlandschaft. Angesichts sinkender Grundwasserstände und Trockenschäden im Wald gewinne sie zunehmend an Bedeutung für die Lösung von Zukunftsaufgaben.

Dr. Uwe Kirschstein, Oberbürgermeister der Stadt Forchheim, war mit Vertreterinnen und Vertretern der fränkischen Wässergemeinschaften angereist. Er bezeichnete die Wiesebewässerung an der Queich und in Franken als europäisches Leuchtturmprojekt, das einen Beitrag zur europäischen Verständigung leiste. Er hob die lange unterschätzten Nebeneffekte wie Wasserrückhaltung und Klimaschutz hervor, und um diese zu unterstützen, habe er in seinem Stadtrat eine fraktionsübergreifende Arbeitsgruppe installiert.

Pirmin Hilsendegen, Landrat Seefeldt, Bürgermeister Job, Bürgermeister Wassyl, Bürgermeister Leibeck und Erster Beigeordneter Wingerter mit der Urkunde
Pirmin Hilsendegen, Landrat Seefeldt, Bürgermeister Job, Bürgermeister Wassyl, Bürgermeister Leibeck und Erster Beigeordneter Wingerter mit der Urkunde

Prof. Dr. Christoph Wulf, Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission, betonte die Verbindung von Kultur- und Naturerbe, die in der Wiesenbewässerung sichtbar ist.

Dr. Dr. Raimund Rodewald von der schweizerischen Stiftung Landschaftsschutz gab einen Überblick über die europaweit vertretenen Projektgebiete zur Traditionellen Bewässerung, die gemeinsam mit den deutschen Bewässerungsgebieten diese UNESCO-Auszeichnung erhalten haben.

Pirmin Hilsendegen, Sprecher der Interessengemeinschaft Queichwiesen, stellte den Gästen in einer Präsentation das Funktionsprinzip der Wiesenbewässerung in den Queichwiesen vor, bevor die Festgesellschaft diese live in den nahen Vorderwiesen erleben konnte. Dabei legten Innenminister Ebling und Landrat Brechtel mit Hand an, um eine Schließe zu öffnen zur Bewässerung des nachfolgenden Abschnitts.

Für einen rundum gelungenen Tag sorgte nicht nur ein begleitendes Exkursionsprogramm, sondern auch die stimmungsvolle Musik von „The Old Queich Stompers“, die nicht nur vom Namen her zu dem Thema des Tages passte. Nicht zuletzt sorgten die Oldtimerfreunde mit dem Ambiente der Oldtimerscheune und der Bewirtung der Gäste dafür, dass diese sich über unsere Heimat und diesen Festakt sehr begeistert äußerten.

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