Unter Teilnahme der rheinland-pfälzischen Umweltministerin Katrin Eder wurde am Dienstag das kalte Nahwärmenetz im Queichtalzentrum Offenbach eingeweiht. Damit wurde ein „Lebenswerk“ von Bürgermeister Axel Wassyl (Bild oben 3. V. r.) vollendet, der schon seit über 20 Jahren die Errichtung eines Nahwärmenetzes im Ort konzipiert und koordiniert . Betreiber des Netzes ist die Queichtal Energie mit Geschäftsführer Lothar Bibus (Bild oben 4. v. r.) und als mehrheitlich kommunalen Unternehmen der Ortsgemeinde Offenbach mit Ortsbürgermeister Simon Wingerter (Bild oben 2. v. r.). Die Projektleitung oblag bei der EnergieSüdwest-Projektgesellschaft und Dominik Hoffmann (Bild oben ganz rechts). Glückwünsche zu dem innovativen Projekt gab es vom Landkreis SÜW und Landrat Dietmar Seefeldt (Bild oben 2. v. l.) und der EnergieAgentur Rheinland-Pfalz, Paul Ngahan (links) dem Leiter der Fachabteilung Nahwärme.
Ein erster Schritt zur Realisierung der Vision einer sicheren, unabhängigen, umweltfreundlichen und wirtschaftlich attraktiven Wärmequelle für Alle im Ort wurde letzten Dienstag in Offenbach getan: Die Einweihung und Inbetriebnahme des „Kalten“ Nahwärmenetzes im Queichtalzentrum in Offenbach.
Als kalt wird es deswegen bezeichnet, weil es nicht auf Hochtemperatur (ca. 70°C), sondern nur auf etwa 10°C bis 12°C betrieben und komplett aus erneuerbaren Quellen gespeist wird. Das sind zunächst drei Wärmebrunnen mit einer Tiefe von 16 Metern, eine Solarthermie-Anlage beim Schwimmbad sowie ein PV-T-Anlage auf dem Dach des Rathauses.
Angeschlossen sind momentan die Umkleideräume der Queichtalhalle, das Queichtalbad sowie das Rathaus. Alle Gebäude sind gleichzeitig Verbraucher und Lieferant, wenn zum Beispiel die PV-Thermie-Anlage auf dem Dach des Rathauses mehr Energie erzeugt, als im Gebäude benötigt wird.
Kein Öl, kein Gas, kein CO2 und keine Gelder, die zur Finanzierung fragwürdiger Aktionen von Despoten in andere Länder fließen. Die Wertschöpfung bleibt im Ort. Das war und ist die Motivation von Bürgermeister Axel Wassyl, der sich seit über 20 Jahren mit dem Thema Wärmenetze befasst und gemeinsam mit der EnergieSüdwest-Projektentwicklung Landau das jetzt in Betrieb genommene Netz konzeptioniert hat. Als Planer hat man sich Dr. Harald Schäffler (Büro Schäffler Sinnogy aus Freiburg), einem der renommiertesten Planer für Nahwärmenetze in Deutschland ins Boot geholt. Rund 105 Tonnen CO2 jährlich werden eingespart.
Träger des Netzes ist die Queichtal Energie Offenbach GmbH & Co. KG, ein mehrheitlich kommunales Unternehmen der Ortsgemeinde Offenbach. Auch private Wohnhäuser können daran angeschlossen werden. Erste Anschlüsse wurden im Rahmen des Ausbaus des Mühlweges verlegt. Demnächst werden die Eigentümer in der Theodor-Heuss-Straße kontaktiert und im Hinblick auf den dortigen Ausbau im Jahr 2026 auch die in der Essinger Straße.
Der Stellenwert dieses Projekts nicht nur in Rheinland-Pfalz äußert sich dadurch, dass die Umweltministerin Katrin Eder persönlich zur Eröffnungsfeier gekommen ist und sich von dem Projekt beeindruckt gezeigt hat. Rheinland-Pfalz ist mit einer Quote von nur 5,3 % an ein Wärmenetz angeschlossenen Grundstück bundesweit Schlusslicht. Das innovative Wärmenetz in Offenbach sei richtungsweisend und biete der Gemeinde für die Zukunft optimale Bedingungen zur Versorgung ihrer Einwohner/innen mit Heizenergie
Die Projektkosten für die 1.385 Meter lange Leitungstrasse inklusive der technischen Anlagen betragen 3,6 Mio. €, wobei der Bund dazu einen Zuschuss von 1,37 Mio. € bewilligt hat. Die Bauzeit betrug 18 Monate. Mit dem Wärmenetz wird nach dem Komplett-Anschluss aller Gebäude im Queichtalzentrum ein Wärmebedarf von über 1,1 Millionen Kilowattstunden komplett aus erneuerbaren Quellen gedeckt.
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