Störche und Wiesenwässerung

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    Seit über 500 Jahren ist die Wiesenbewässerung von großer Bedeutung für die landwirtschaftliche Kulturtechnik sowie für die Bevölkerung. Die Wiesenbewässerung gibt es entlang der Queich, einem Nebenfluss des Rheins. Sie wird in der Gemarkung von Landau bis Bellheim im Bundesland Rheinland-Pfalz betrieben. Das für diese Praxis erforderliche Wissen und Können im Umgang mit der Natur wird seit dem Mittelalter von Generation zu Generation tradiert. Sie ist eine Form der traditionellen Bewässerung, die allein mit Hilfe der Schwerkraft unter Nutzung des natürlichen Gefälles Felder und Wiesen mit Wasser versorgt. Diese Form der Bewässerung ist bis in die Jungsteinzeit zurückzuführen und erst Mitte des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa fast komplett verschwunden.

    Die Wiesenbewässerung wird heute noch als kulturelle Ausdrucksform gelebt und als ganzjährige Bewirtschaftung mit Frühjahrs- und Sommerbewässerung durchgeführt. Sie folgt der Technik der Staugrabenberieselung. dazu wird Wasser innerhalb von ein bis drei Tagen aus dem Bach durch Auslass-Schleusen in die Bewässerungsgräben geleitet. Mit Hilfe von Schließen tritt das gestaute Wasser über die Grabenschulter in die Wiesenflächen, durchrieselt die Grasnarbe und infiltriert den Boden. Hierfür verlangt die Bewässerung von den Beteiligten spezifische Erfahrungswerte und Wissen bezüglich der Zusammenhänge von Umweltfaktoren und trägt so zu einem nachhaltigen Umgang mit der Natur bei.

    Sie ist ein wesentliches Merkmal alter Hochkulturen, ein Musterbeispiel menschlicher Kooperation, denn sie erfordert verlässliche Zusammenarbeit, Organisation und umfangreiches Wissen zur sinnvollen Nutzung der knappen Resource Wasser. Sie prägt die Landschaft und hat eine Charakteristische Flora und Fauna zur Folge.



    Mit ihren rund 350 Hektar stellen die Queichwiesen das größte zusammenhängende noch aktiv betriebene Wiesenbewässerungssystem in Deutschland dar. Die Interessengemeinschaft Queichwiesen, ein Zusammenschluß von Landwirten, Naturschützern und Kommunen, kümmert sich seit über 20 Jahren um den Erhalt und die Nutzung des Bewässerungssystems.
    Neben naturschutzfachlichen Gründen und dem guten Heuertrag für Bauern, der trotz Verzicht auf Düngung möglich ist, bieten die Wiesen zur Sommerzeit ein idyllisches Naturspektakel.


    STOERCHE

    Vor ihrem Wegzug nach Süden versammeln sich in den Wiesen hunderte von Störchen zur Sommerbewässerung. Dieses Phänomen findet immer mehr Aufmerksamkeit bei Bevölkerung und Touristen.

    Informationen zu den Queichwiesen und dem immateriellen Kulurerbe der Wiesenbewässerung finden sie auf

    www.queichwiesen.de

    Weitere Informationen zu Störchen in der Verbandsgemeinde und zu den Nestkameras finden Sie auf der Homepage des Aktion Pfalzstorch e. V.