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"Kaltes" Nahwärmenetz sorgt für Wärme (und Strom)

„Ein Wärmenetz als sichere und bezahlbare Wärmequelle für Alle“- so beschreibt Bürgermeister Axel Wassyl die Motivation, mit der die Orts- und die Verbandsgemeinde Offenbach an der Queich die Energie- und Wärmewende seit mittlerweile zwei Jahrzenten erfolgreich gestaltet.  
„Unser kaltes Nahwärmenetz zeigt, wie die kommunale Infrastruktur der Schlüssel für die Energiewende sein kann. Was als Versorgung für kommunale Gebäude begann, entwickelt sich jetzt zu einem Netz, das private Haushalte einschließt – ein Beispiel dafür, wie nachhaltige Energieversorgung auf kommunaler Ebene erfolgreich wachsen kann.“ , so Bürgermeister Axel Wassyl.

Anlass-Ziele:
Der Anstoß für den Bau des kalten Nahwärmenetzes in Offenbach an der Queich war der Neubau des Rathauses im
KfW-55-Standard. Dieses Projekt bot die Gelegenheit, ein nachhaltiges und effizientes Wärmenetz zu etablieren, das
nicht nur das Rathaus, sondern auch weitere kommunale Gebäude wie das Schwimmbad, die Sporthalle, die Kinder-
tagesstätte und das Feuerwehrhaus mit umweltfreundlicher Wärme versorgt. Ziel war es, fossile Energieträger zu
ersetzen und die CO₂-Emissionen der Gemeinde signifikant zu reduzieren.

Die Dachfläche des neuen Rathauses sieht – schematisch dargestellt – wie auf dieser Grafik aus.

Belegt wird es mit Photovoltaikmodulen zur Stromerzeugung und (im Vordergrund) mit PVT- oder „Hybrid“-Modulen, die sowohl Strom, als auch Wärme liefern. Letztere wird dadurch gewonnen, dass Kühlrippen die bei der Stromerzeugung durch die PV-Module entstehende Wärme aufnimmt und an eine Wärmepumpe liefert.

PVT-Modul

Dadurch kann das komplette Rathaus beheizt und im Sommer gekühlt werden. Die Wärmeentnahme im Sommer verbessert wiederum den Wirkungsgrad der PVT-Module.

Überschüssige Wärme wird an ein Nahwärmenetz abgegeben und kann in anderen Liegenschaften. Mit dieser Technik kann zunächst das neue Rathaus völlig unabhängig von fossilen Energieträgern beheizt werden.

Das Nahwärmenetz wird als „kalt“ bezeichnet, weil es nicht mit einer für herkömmliche Netze üblichen hohen Temperatur um die 70°C, sondern nur um die 10°C und darunter betrieben wird. Die Leitungen müssen deshalb auch nicht gedämmt werden, weil dies in etwa der Temperatur des Erdreiches entspricht. Wärmepumpen bereiten in den jeweiligen Gebäuden diese Temperatur zu Heiz- bzw. Kühlzwecken auf.

Das Gesamtkonzept sieht vor, sämtliche öffentlichen Gebäude (Feuerwehrhaus, Queichtalhalle, Stadion, KiTa), aber auch private Objekte, sofern ausreichend Interesse besteht, mit Energie zu versorgen. Das Netz ist fast beliebig erweiterbar (soweit technisch sinnvoll) und jeder Nutzer kann gleichzeitig als Wärmelieferant mit überschüssig vorhandener Energie dienen. Neben den PVT-Modulen können beispielsweise auch Erdwärmesonden, andere Solarkollektoren, Gewerbeabwärme sowie andere Wärmequellen zum Einsatz kommen und in das Netz integriert werden.

Das Wärmenetz wird von der Queichtal Energie Offenbach, dem kommunalen Energieversorger der Gemeinde Offenbach, betrieben.

Info: www.queichtal-energie-offenbach.de


Projektbeschreibung

Kaltes Nahwärmenetz Queichtalquartier

  • innovativ
  • Treibhausgasneutral
  • nachhaltig
  • resilient
  • bezahlbar
  • versorgungssicher

Projekt

Kaltes Nahwärmenetz Queichtalquartier

Standort der Anlage

Konrad-Lerch-Ring, Offenbach an der Queich

Bauherr / Betreiber der Anlage

Queichtal Energie GmbH&Co.KG (51% kommunal)

Wärmequelle

Grundwasserbrunnen, PVT-Anlage, Sondenfeld

Sondenfelder und Wärmenetz

Anzahl Sondenfelder

2 – 3 in Planung

Anzahl Bohrungen bzw. Brunnen und Tiefe je Bohrung

3 Entnahmebrunnen 16 Meter, 12 Rückgabebrunnen

Trassenlänge

1.385 m (Trasse)

Vorlauftemperatur

10°C-13°C (geplant)

JAZ Wärmepumpe:

4,27 (geplant)

Anzahl mögliche Anschlussnehmer

Gewerbe, private Gebäude, öffentliche Gebäude, wie Sporthalle, Freibad, Kita, Feuerwehr, Sportheim

Bereitgestellte Heizleistung Netz

500 kW

Jährlicher Wärmebedarf Heizung

1.110.000 kWh/a

CO2-Einsparungen

Rund 105 t / a (Bezug: Deutscher Strommix 2023)

Bauzeit und Finanzierung

Bauzeit, Baubeginn

18 Monaten, April 2023

Betreiber*in

Queichtal Energie Offenbach GmbH&Co.KG

Projektkosten

3,6 Mio. €

Förderung: BEW

1,37 Mio. €

Konzeption und Realisation

Projektkoordination

EnergieSüdwest Projektentwicklung GmbH

Fördermittelberatung

Sinnogy GmbH

Hydraulikplanung

Planungsbüro Roland Reiter

Geologie

Frey-BGW Büro für Geowissenschaften

Straßenbau

Dreisigacker GmbH & Co. KG

Rohrleitungsbau

EnergieSüdwest Netz GmbH

Brunnen-Bau

Hettmansperger Spezialtiefbau GmbH

Unterstützung, Begleitung

Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH

 

Ansprechpartner:
Dominik Hoffmann
EnergieSüdwest Projektentwicklung GmbH Industriestraße 18, 76829 Landau
Tel.Nr: 06341 289 3134
www.energie-suedwest.de
Email: d.hoffmann@esw-projektentwicklung-gmbh.de

Paul Ngahan
Leiter Kompetenzzentrum Nahwärme Energieagentur Rheinland-Pfalz Trippstadter Str. 122, 67663 Kaiserslautern
Tel. Nr.: 0631 34371 130
Mobil: 0175 781 4896
www.Energieagenrtur.rlp.de
Email: paul.ngahan@energieagentur.rlp.de

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