Die neuen Bornheimer Jagdpächter


Nachdem der bisherige Jagdpächter gekündigt hatte, wurde der gemeinschaftliche Jagdbezirk Bornheim ausgeschrieben. Es gab 3 Bewerbungen. Im Einvernehmen mit dem Vorstand der Jagdgenossenschaft wurde die Jagd jetzt an die Meistbietenden Rainer Detzel und Brunno Burkard aus Ottersheim vergeben. Beide haben den Jagdschein seit fast 40 Jahren, führen als Jagdhund einen Deutsch Drahthaar und sind Pächter der Queichheimer Jagd.

Die Pachtzeit beginnt am 1. Juli und endet am 31. März 2028.

Unterzeichnung des Jagdpachtvertrags im Ratssaal: Von links Brunno Burkhard, Pächter; Otmar Dietz, 1. Beigeordneter; Rainer Detzel, Pächter; Erhard Bach, Jagdvorsteher

Der gemeinschaftliche Jagdbezirk Bornheim entspricht der Gemarkungsfläche mit 356 Hektar. 95 ha sind „befriedete Fläche (Ortslage und Gewerbegebiet). Hier ruht die Jagd, d.h. eine Abschussgenehmigung ist dort nur mit Ausnahmegenehmigung der Jagdbehörde zulässig, z.B., falls ein Wildschwein sich in die Ortslage verirrt und es zu Schaden ginge.

Die bejagbare Fläche umfasst 261 Hektar, davon 1.5 ha Wald- und 259.5 ha Feld- und Weinbergsfläche. Es ist eine Niederwildjagd mit v.a. Rehwild, Hasen, Fasanen und Enten. Im Einzelfall „verirrt“ sich Schwarzwild in die Gemarkung.

Wildschäden sind von den Jagdpächtern zu ersetzen, jedoch nicht für Sonderkulturen. Das heißt, dass z.B. Wildschäden in Weinbergen nicht ausgeglichen werden, es sei denn, der Bewirtschafter hat die Sonderkulturen gegen Wild geschützt und es kommt trotzdem zu Schäden.

Nach § 3 LJG sind die Pächter für die „Erhaltung eines artenreichen und gesunden Wildbestandes sowie für die Pflege und Sicherung der Lebensgrundlagen des Wildes“ verantwortlich (§ 1, Abs. 2 BJG). Wildschäden sind gering zu halten. Zudem ist es Aufgabe der Grundeigentümer als Jagdgenossen sowie der Gemeinde, mit den Jagdpächtern Äsungsflächen, Ruhezonen und Deckung für das Wild zu schaffen. Deshalb sind die Trockengräben in der Flur in Form von Bandstrukturen zu Hecken- und Gehölzstreifen zu entwickeln (Biotopvernetzung). Ruhezonen werden erreicht, indem Erdwege, die keine Funktion als Spazierwege haben, nicht mehr gemulcht, sondern beweidet werden, und dies grundsätzlich außerhalb der Brut- und Setzzeiten.

Anliegen der Gemeinde sowie der Jagdgenossenschaft ist eine gute Zusammenarbeit mit den neuen Pächtern. Zugesichert ist ein gutes Miteinander mit den Landwirten sowie das „Wahrnehmen der Fürsorgepflicht für den Wildbestand“, damit die Bornheimer Gemarkung auch in Zukunft einen optimalen Wildlebensraum bietet.

Neben einem herzlichen Willkommen der neuen Pächter geht ein Dank an den bisherigen Pächter Hans Held. Er und seine Mutter Hildegard hatten die Jagd gemeinsam mit Rolf Dieter Müller über Jahrzehnte. Sie haben einen artenreichen Wildbestand übergeben. Dies ist vorbildlich.