Energetisches Quartierskonzept Queichtalzentrum Offenbach


Queichtalbad

Das Queichtalbad wurde als Gesamtanlage 1977/78 erbaut. Es umfasst verschieden große Schwimmbecken, Umkleidekabinen, Betriebsräume, Liegewiese, eine Wohnung und ein Restaurant.

 

Das Gaststättengebäude wurde um einen Anbau 2014 erweitert. Im Gästeraum ist eine Fußbodenheizung eingebaut. Ansonsten befindet sich das Gebäude energetisch auf dem Stand des Baujahrs 1977. Selbiges gilt für die Betriebswohnung und die darunter liegenden Betriebsräume.

 

In den letzten 10 Jahren wurden verschiedenste energetische Maßnahmen durchgeführt, die allerdings nur den direkten Badebetrieb und die Schwimm-becken betreffen. Der Heizwärmebedarf wird über alte Wärmepumpen mit schlechtem Wirkungsgrad gedeckt. Für die Heizung und Warmwasserbereitung des gesamten Queichtalbads beträgt der abgelesene Heizwärmeverbrauch 577.510 kWh/a.

 

Der errechnete Bedarf für die Wohnung, die darunterliegenden Betriebsräume und das Restaurant setzt sich aus der Nutzenergie der Heizung mit 71.574 kWh/m²a und der Nutzenergie für Warmwasser mit 44.268 kWh/m²a zusammen und beträgt in der Summe 115.842 kWh/m²a.

 

Energetische Sanierung der Gebäudehülle

Im Rahmen einer energetischen Sanierung wird die Gebäudehülle der Betriebs-wohnung und der darunter liegenden Betriebsräume sowie das Restaurant mit Erweiterung untersucht.

Folgende Dämmmaßnahmen sind gerechnet:

- Die Fläche des Flachdachs über der Wohnung und dem alten Restaurantteil beträgt 212 m². Alterstypisch ist der U-Wert mit 0,6 W/m²K angesetzt. Durch eine zusätzliche Dämmschicht von 20 cm, WLG 035 wird ein U-Wert von 0,14 W/m²K erreicht.

- Die Außenwandfläche beträgt 326 m², mit einem alterstypisch angenommenen U-Wert von 0,8 W/m²K. Durch eine Dämmschicht von 16 cm, WLG 035 kann der U-Wert auf 0,17 W/m²K verbessert werden.

- Die Fensterfläche der nicht erneuerten Fenster beträgt 47 m². Bei Austausch sollten diese einen U-Wert von 1,1 W/m²K haben.

Die geschätzten energetischen Investitionskosten berücksichtigen die Sowieso-Kosten, eine -höherwertige Ausführung bei der Außenwanddämmung und der neuen Fenster.

Die Sowieso-Kosten beziehen sich lediglich auf Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten.

Die Investitionskosten würden grob überschlägig 147.380 € betragen, davon würden sich 110.865 € auf die rein energetischen Aufwendungen beziehen.

Die energetischen Einsparungen verteilen sich in Bezug auf die einzelnen Bauteile wie folgt:

In ROT sind die Transmissionswärme-verluste der Bauteile im Bestand aufgeführt, in GRÜN die Einsparungen im Vergleich beziffert.

Bei Verbesserung der Außenhülle und Austausch der Fenster ist ein Lüftungskonzept zu erstellen bzw. eine Lüftungsanlage einzubauen.

Durch diese Maßnahmen verringert sich der Nutzenergiebedarf rechnerisch für Raumwärme (40.236 kWh/m²a) und Warmwasser (44.268 kWh/m²a) auf insgesamt 84.504 kWh/m²a. Dies ist eine Ersparnis von 31.338 kWh/m²a bzw. 27 % gegenüber dem gerechneten Bestand von 115.842 kWh/m²a.

Dabei kann die Beheizung und die Trinkwassererwärmung über die Heizanlage des Schwimmbads erfolgen. Dies spart Leitungswege und nutzt Synergieeffekte. Dies sollte beim Anschluss des Schwimmbads an das geplante kalte Nahwärmenetz Berücksichtigung finden.

(Quelle: Energetisches Quartierskonzept der Queichtal Energie Offenbach GmbH & Co. KG / ESW-Projektenwicklung / Ingenieurbüro Dr. Löffler / Arch. Andrea Klein / Ortsgemeinde Offenbach) – Fortsetzung folgt…)