Bericht Schnaken-Monitoring 2019 (5)


Abschließend lässt sich sagen, dass ein Einsatz von BTI im Jahr 2019 nicht nötig gewesen wäre.

Vielmehr ist es wichtig, dass der Ablauf der Wiesen durch die Gräben gewährleistet ist, um keine Brutstätten entstehen zu lassen.
Und im privaten Sektor darauf zu achten, dass keine Brutstätten für Hausmücken zu einer vermehrten Belästigung führen.

Allerdings war das Jahr 2019 wieder ein sehr regenarmes Jahr und somit kein repräsentatives Überschwemmungsmückenjahr. Da aber gerade aufgrund der Klimaerwärmung nicht nur mit Hitzewellen, sondern auch mit extremen Regenfällen gerechnet werden muss, sind weitere Mückenplagen in den kommenden Jahren nicht auszuschließen.

Um entsprechende Zahlen und den Einfluss von Rhein und Queich bei Hochwasser erheben zu können, wäre eine Fortführung des Monitorings für das Jahr 2020 anzuraten.

Dr. Silke Göttler, Regensburg


Aktuelle Informationen

Abzugsgräben instandgesetzt

Die ersten Folgerungen aus dem Monitoring-Bericht wurden bereits gezogen und in die Tat umgesetzt. Auf den Queichwiesen wurden mehrere Abzugsgräben gereinigt und so instandgesetzt, dass sie ihre Funktion zur Ableitung des überschüssigen Wassers bei der Wiesenbewässerung wieder erfüllen.
Wie im vorigen Jahr werden nach den jeweiligen Wässertagen die Gräben kontrolliert und auf Stellen geprüft, wo
Wasseransammlungen potentielle Brutstätten für Wiesenschnaken bieten.

Schnakenbekämpfung im Einsatz

Unsere beiden Einsatzkräfte kontrollieren die neuralgischen Stellen regelmäßig. Dabei wird anhand eine Schöpfprobe zunächst die tatsächlich vorhandene Population festgestellt. Nur wenn diese einen bestimmen Wert überschreitet, ist der Einsatz von BTI zu rechtfertigen.

Ziel ist es, die Verwendung des Biozids BTI soweit es geht einzuschränken, ohne die Belästigung durch die Schnaken unerträglich werden zu lassen. Gleichzeitig ist es unerlässlich, die Privatgrundstücke auf Umstände zu prüfen, die für mehrere Tage stehendes Wasser geeignet sind. Das sind hervorragende Brutstätten für Hausschnaken.

Mit diesen Maßnahmen sollte es gelingen, die Schnakenpopulation im Rahmen zu halten. Voraussetzung ist natürlich, dass wir vor außergewöhnlichen Starkregenereignissen verschont bleiben.

Niederschlags-Bilanz im Minus

Die ausbleibenden Regenfälle im April haben dazu geführt, dass nahezu sämtliche Wasseransammlungen im Wald und in den Wiesen ausgetrocknet waren, bevor die Wiesenbewässerung begann.
Die Wasserbilanz des Jahres 2020 führte lt. Wetterstation Nußdorf zu einer Anreicherung des Bodens im Januar (28,4 mm), Februar (107,4 mm) und März (8,7 mm), doch nach der Bilanz des vergangenen Jahres (- 94,4 mm) konnte die Natur diesen Zugewinn mehr als vertragen.
Im April führte der lange ausbleibende Niederschlag bislang zu einem Rückgang von 86,7 mm, so dass insgesamt die Niederschlags-Bilanz 2019/20 mit 36,6 mm im Minus liegt.
Das hört sich nicht viel an, ist dauerhaft für die Natur jedoch dramatisch.

Die Wiesenbewässerung auf den Offenbacher Ober- und Niederwiesen sowie den Hochstadter Wiesen ist aktuell abgeschlossen.

Im Normalfall ist es so, dass alle Gräben weitestgehend ausgetrocknet sind, bevor sich die Wiesenschnaken-Population entwickeln kann. Sollten allerdings in einem ungünstigen Zeitpunkt starke Regenfälle dazu kommen,
können sich die für die Schnaken günstigen Rahmenbedingungen möglicherweise verlängern. Dennoch ist zu erwarten, dass der niedrige Grundwasserstand dies relativ schnell reguliert.


Schnakenzähler im Einsatz

Auch in diesem Jahr ist der Counter im Queichtalbad instaliert, um aktuell das Aufkommen der Schnaken im Blick zu behalten.
Über die Resultate informieren wir regelmäßig im Amtsblatt. Eine Intensivierung des Einsatzes des Biozids BTI ist bislang jedoch nicht angebracht.