Bericht Schnaken-Monitoring 2019 (4)


Nach Beschwerden im Vorjahr wurde vom Frühjahr bis Herbst 2019 unter wissenschaftlicher Begleitung in der Verbandsgemeinde ein Schnaken-Monitoring durchgeführt. Das heißt, es wurden mit Fallen die Exemplare gefangen und bestimmt, ob es Haus- oder Wiesenschnaken sind. Dies geschah vor dem Hintergrund, dass die seit Jahrhunderten praktizierte Wiesenbewässerung für das vermehrte Aufkommen der Schnaken im Ort verantwortlich gemacht wurde. Der Bericht wird zusammengefasst in mehreren Folgen im Amtsblatt zu lesen sein.


Ergebnisse

(...Fortsetzung von der letzten Amtsblatt- Ausgabe)

Unter den Überschwemmungs- mücken finden sich zwei typische Vertreter: Aedes vexans und Aedes sticticus insgesamt beläuft sich die Zahl der gefangenen Tiere auf 365. Die meisten Flutwassermücken wurden ca. zwei Wochen nach den Wässertagen gefunden und zwar am Standort eines Privatgrundstücks in der Nähe des Schwimmbads.

Die bevorzugten Brutgewässer der Überschwemmungsmücken befinden sich entlang von Flüssen und Seen, die in regelmäßigen Abständen mit Wasser gefüllt oder überflutet werden. Diese Arten legen ihre Eier einzeln in der feuchten Erde ab und können, wenn Trockenheit herrscht, mehrere Jahre unbeschadet bis zum nächsten Flutereignis überdauern, um zu schlüpfen. Um geeignete Blutwirte zu finden, können die Imagines dieser Arten, zum Beispiel Aedes vexans, oft große Distanzen (10 km und mehr) zurücklegen, und werden so zu einer wahrnehmbaren Beeinträchtigung der Lebensqualität in menschlichen Siedlungen führen.

Der komplette Entwicklungszeitraum vom Ei bis zum Imago dauert bei diesen Arten etwa zwei Wochen. Von April bis September findet die Larve von Aedes vexans die besten Entwicklungsmöglichkeiten. Daher ist davon auszugehen, dass der Schlupf der Überschwemmungsmücken in direkten Zusammenhang mit den Wässertagen steht.
Allerdings handelt es sich hier nicht, um einen Massenschlupf. Auch die Daten des Counters deuten auf kein massenhaftes Auftreten von Überschwemmungsmücken hin. Was der Vergleich zu einem Gebiet in Bayern zeigt, dass stark an ein einer Mückenplage litt, bei dem bis zu 1000 Mücken in 15 Minuten gefangen wurden Daher ist anzunehmen, dass nur vereinzelt Pfützen in den Wiesen auftraten, in denen sich Aedes vexans und Aedes sticticus entwickeln konnten. Auf Grund der räumlichen Nähe waren die Standorte in den Oberwiesen Offenbach und dem Grundstück in der Nähe
des Schwimmbads am stärksten betroffen.
Der Standort Oberwiesen zeigt zwei Wochen später einen weiteren Schlupf an Überschwemmungsmücken. Durch die noch feuchten Wiesen und Niederschläge Anfang August konnten sich wahrscheinlich noch weitere Brutstätten entwickeln bzw. halten, so dass es hier zu einem zweiten Auftreten kam. Es ist deutlich erkennbar, dass die Gemeinde Offenbach an der Queich nur für einen sehr kurzen Zeitraum und auch nur sehr punktuell, durch die Überschwemmungsmücken belästigt wurde.
In Bornheim wurden ganze 23 Stechmücken gefangen, die sich aus den folgenden drei Arten zusammensetzen: Aedes vexans, Aedes sticticus und Culex pipiens. 12 der bestimmten Mücken entfielen auf Culex pipiens, 2 konnten als Aedes vexans und 1 als Aedes sticticus bestimmt werden. Insgesamt 8 der Individuen konnten nur bis zur Gattung identifiziert werden (4 Culex und 4 Aedes). Die Brutstätten der Hausmücken, die zu einer Belästigung der Bevölkerung führen liegen immer siedlungsnah und sind meist in eigenem Garten zu finden.