Energetisches Quartierskonzept Queichtalzentrum Offenbach


Kaltes Nahwärmenetz

Ein kaltes Nahwärmenetz ist kein Wärmeverbund im klassischen Sinn, bei dem jeder Kunde über eine Fernwärmeübergabestation mit Heizenergie versorgt wird. Unter kalter Nahwärme versteht man ein Netz mit niedrigem Temperaturniveau im Bereich von bis zu 15°C, welches als Quelle für Wärmepumpen dient, die dezentral in Verbrauchernähe installiert sind. Der große Vorteil solcher Systeme ist, dass nicht jeder einzelne Abnehmer eine eigene Wärmequelle benötigt, sondern diese Zentral an geeigneter Stelle errichtet werden können.

Zudem können verschiedene Quellen unterschiedlicher Bauart und Größe in das System eingebunden werden und damit die Gesamteffizienz verbessern. So steht die Gesamtheit der Quellen allen Nutzern zur Verfügung, was einen Effizienzvorteil für das Gesamtsystem mit sich bringt.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit den Netzausbau Schrittweise entsprechend dem Bedarf voranzubringen. Mit dem Zubau weiterer Abnehmer können die Quellen erhöht und dem Bedarf angepasst werden. Im Gegensatz zur konventionellen Fernwärme, bei der die Hauptleitung bereits für den ersten der Kunden verlegt und in Betrieb sein und das gesamte Netz auf Temperatur gehalten werden muss, kann das Netz je nach Bedarf erweitert werden.

Die sonst bei der Fernwärme problematischen Wärmeverluste gibt es auf Grund des niedrigen Temperaturniveaus nicht. Stattdessen können aus dem der Leitung umgebendem Erdreich sogar Wärmegewinne entzogen werden.

Auf diese Weise lassen sich gut örtlich verfügbare Quellen in das System einbinden und bei Bedarf neue hinzu bauen. So bieten sich beispielsweise die vorhandenen Schwimmbadabsorber des Freibades für eine Nutzung außerhalb der Öffnungszeiten des Freibades an.

Ausbaumöglichkeiten

Die räumliche Nähe des bisherigen Wärmeverbundes mit den weiteren kommunalen Gebäuden, insbesondere mit dem Rathausneubau legt eine übergeordnete Betrachtung der Energieversorgung nahe. Im Zuge der Erdarbeiten für das Rathausprojekt können direkt Leitungen mit verlegt werden, die als Basis für das spätere Netz dienen können. So kann beispielweise in verschiedenen Schritten das Netz erweitert und vorhandene und neue Quellen uns Senken angeschlossen werden. In der folgenden Abbildung ist ein beispielhaftes Netz dargestellt, welches die vorhandenen Gebäude und die geplanten Neubauten miteinander Verbindet. Ebenso dargestellt sind mögliche Leitungstrassen zu Privateigentümern, die bei der Bürgerbefragung bereits ihr Interesse bekundet haben.

(Quelle: Energetisches Quartierskonzept der Queichtal Energie Offenbach GmbH & Co. KG / ESW-Projektenwicklung / Ingenieurbüro Dr. Löffler / Arch. Andrea Klein / Ortsgemeinde Offenbach) – Fortsetzung folgt…)