Wasserbilanz 2020 negativ


Die Daten der Wetterstation Landau-Nußdorf zeigen deutlich, dass das vergangene Jahr mit einem Gesamtniederschlag von 643 mm zwar mehr Regen brachte als im Vorjahr (621,9 mm), aufgrund des ansteigenden Temperaturniveaus die Gesamtbilanz deutlich negativer war.

Da gleichzeitig 765,3 mm verdunsteten (nach FAO56) war die Wasserbilanz des Jahres 2020 bei -122,3 mm. Es ist also mehr Wasser aus den oberen Bodenschichten verdunstet, als diese durch Regen angereichert wurden. Im Vorjahr war die Bilanz bereits mit -94,3 mm negativ.

Was können wir tun?

Zunächst die Entnahme von Wasser aus den oberen Bodenschichten reduzieren. Vor allem viele Privatbrunnen in Gärten und in der Landwirtschaft entziehen den oberen Bodenschichten zusätzlich Grundwasser und reduzieren den Wasserstand zusätzlich.

Die Grafik der Messstelle im Offenbacher Wald zeigt deutlich, dass der Grundwasserstand in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zurückgegangen ist.

Selbst der verregnete Januar 2021 mit einem Niederschlag von 72,8 mm ließ den Grundwasserstand effektiv nur um 61,9 mm ansteigen. Eigentlich sollte sich der Boden im Winter derart anreichern, dass die Trockenphasen im Sommer für die Vegetation schadlos überstanden werden kann. Da bleibt nur, auf einen ebenso regenreichen Februar zu hoffen.

 

Regenwasser-Rückhaltung…

wird in den kommenden Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung gewinnen. Statt das Wasser in regenreichen Perioden über Kanäle in die Bäche, Flüsse und letztlich in die sowieso ansteigenden Meere zu leiten, sollte dies möglichst vor Ort gespeichert und anschließend gedrosselt mit Erdreich wieder zugeführt werden.

Einen Garten mit Regenwasser zu gießen ist allemal sinnvoller, als mittels einer Erdbohrung Grundwasser zu entziehen und die Boden-Verdunstungsquote beim Gießen im Sommer zusätzlich zu erhöhen.

Die Idee, überschüssiges Wasser der Queich bei Überschreiten eines definierten erhöhten Wasserstands dem Wald zur Anreicherung des Grundwasserspiegels zuzuführen befindet sich derzeit im Stadium der Vorprüfung forstwirtschaftlicher Belange.

 

Begrünte Gärten statt Schotterwüsten

Schotter und Steine heizen sich im Sommer stark auf, so dass der Regen schon gar nicht zum Versickern kommt, sondern direkt verdunstet. Ein naturnah gestalteter Garten dient nicht nur den Insekten und Vögeln, sondern auch dem Wasserhaushalt.

 

CO2-Bilanz reduzieren

Die klimatischen Verhältnisse werden auch bei uns extremer. Auch wenn wir glücklicherweise lange Zeit keine katastrophalen Wetterereignisse zu beklagen hatten ist Fakt, dass sich der Niederschlag seit Jahren auf weniger Regenereignisse konzentriert.

Das ist ein deutlicher Hinweis auf eine Klimaverschiebung, der wir nur mit einer Reduktion der persönlichen CO2-Bilanz entgegentreten können.