Lesetipp 28 2022


Es war alles schon da. Die Kriege in Tschetschenien nehmen Vieles schon vorweg, was wir jetzt in der Ukraine sehen.
Aber vermutlich sollten wir die Geschichte nicht hauptsächlich aus diesem Blickwinkel lesen, denn das Buch ist bereits 2017 erschienen, also weit vor dem aktuellen Krieg. Die Story selbst ist auch wesentlich komplexer und persönlicher. Sie bewegt sich auf vielen verschiedenen Ebenen, sieht aus vielen verschiedenen Blickwinkeln auf das Geschehen.
Im Kern geht es um die tote Nura. Gestorben in einer Nacht in einem tschetschenischen Aul während des ersten Tschetschenien-Krieges. Geblieben ist aus jener Nacht die Schuld, und Alexander Orlow, der General, wird diese Schuld jetzt begleichen. Dabei soll ihm eine georgische Schauspielerin helfen, die Nura zum Verwechseln ähnelt. 
Dabei verstrickt sie sich selbst immer tiefer in ihre eigene und in die Geschichte ihres Landes und ihrer Familie.

Ullstein